Übergewicht | Adipositas | Diabetes

Folgen von Fettleibigkeit – Diabetes eine mögliche Diagnose

Übergewicht bei Diabetikern – Risikotest für Diabetes Typ 2?

Übergewicht ist in der westlichen Gesellschaft keine Seltenheit mehr. Der Anteil an adipösen Menschen hat sich in den letzten 40 Jahren verdreifacht – Tendenz steigend. 

Laut Weltgesundheitsorganisation berechnet sich der Grad der Fettleibigkeit anhand des Body-Maß-Index. Liegt dieser über 25 kg/m2 so spricht man von Übergewicht. Entspricht der Wert 30 kg/m2 oder mehr, dann gilt man als adipös. Adipositas wird dann wiederum in drei verschiedene Ausprägungsgrade eingeteilt. 

Fettleibigkeit entsteht, wenn mehr Energie den Körper zugeführt wird, als er letztendlich verbraucht. Eine zu hohe kalorienhaltige Nahrungsaufnahme steht hierbei in einer Disproportion zu geringer körperlicher Aktivität. Durchaus können aber auch andere Gründe wie Medikamente, Depressionen, genetische Ursachen oder eine krankhafte Essstörung dafür verantwortlich sein.

Doch warum ist Übergewicht so gefährlich für den menschlichen Körper? 

Adipositas ist ein Risikofaktor für viele Erkrankungen. Vor allem Diabetes Typ 2 ist darunter weit verbreitet. Je nachdem wie stark die Ausprägung der Fettleibigkeit ist, kann das Risiko an Diabetes zu erkranken um das 30-Fache steigen. Bei permanent hohem Glukose- und Insulinspiegel im Körper sinkt die Anzahl der Insulinrezeptoren. Das Insulin reicht also nicht mehr aus, um die Glukose abzubauen. Dadurch muss der Körper immer mehr Insulin produzieren und wird Überbeansprucht. Das führt wiederum zur Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse und die Folge daraus ist Diabetes Typ 2. 

Aber auch anderer Erkrankungen können die Folge von Übergewicht sein:

  • Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Herzkreislauferkranknungen
  • Krebserkrankungen 
  • Magen-Darm- und Lungenerkranknungen
  • Hormonelle Störungen 
  • Depression durch soziale Ausgrenzung 

Doch wie kann man Adipositas behandeln?

Die Behandlung sollte immer realistisch und individuell angepasst sein. Fettleibigkeit ist eine chronische Erkrankung und hat daher eine hohe Rückfallquote. Die Behandlung basiert daher langfristig gesehen auf drei Bausteinen: Ernährung, Bewegung und Verhaltenstherapie. Alle drei Bausteine müssen natürlich – am besten unter fachlicher Beobachtung – individuell an die körperliche und seelische Verfassung des Betroffenen angepasst werden.

Leider ist in Deutschland Adipositas nicht als Erkrankung anerkannt. Daher werden etablierte Medikamente nicht von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Wenn konservative Maßnahmen der Gewichtsreduktion wie zum Beispiel Schulung, Ernährungsumstellung oder rehabilitative Aspekte nicht zum Ziel führen, besteht nach aktueller wissenschaftlicher Datenlage für Menschen mit Diabetes mellitus und einem BMI von 40 oder mehr die medizinische Notwendigkeit/Möglichkeit einer chirurgischen Therapie (so genannte metabolische Chirurgie). Dabei wird eine Magenverkleinerungsoperation in einem geeigneten Zentrum durchgeführt. Sämtliche Studien belegen, dass die Methode langfristig das Risiko für einen vorzeitigen Tod und Begleiterkrankungen signifikant senken kann.